Seelische Wunden des Holocaust in uns

Sonntag, 7. Mai, 15 Uhr, im Eisenkunstguss Museum Büdelsdorf

In seinem Buch „Der Wert der Menschlichkeit. Psychologische Perspektiven für eine Humanisierung der Gesellschaft“ entwickelt der jüdische Psychotherapeut Peter Pogany-Wnendt ein psychologisches Konzept der Menschlichkeit. Mithilfe dieses Konzeptes und seiner langjährigen Erfahrung im Umgang mit dem transgenerationellen Erbe von Krieg und Holocaust befasst er sich in seinem Vortrag und im anschließenden Gespräch am Sonntag, 7. Mai, ab 15 Uhr damit, warum weder Überlebende noch Täter*innen aus unterschiedlichen Gründen in der Lage waren, die zerbrochenen menschlichen Bindungen zwischen ihnen wiederherzustellen. Peter Pogany-Wnendt ist niedergelassener Psychotherapeut in Köln und 1. Vorsitzender des Arbeitskreises für intergenerationelle Folgen des Holocaust. Neben der Frage der Menschlichkeit ist die Weitergabe von Holocaust-Traumata sein Lebensthema.

Weil das Jüdische Museum wegen der Vorbereitungen für die neue Ausstellung noch geschlossen ist, findet die Veranstaltung ausnahmsweise im Eisenkunstguss Museum Büdelsdorf, Ahlmannallee 5, statt.

Die Überlebenden gaben das nicht verarbeitete Leid samt Schmerz und Ressentiments als unbewusstes seelisches Erbe an ihre Nachkommen weiter, die Täter*innen/Mittäter*innen die nicht eingestandenen Schuld- und Schamgefühle. Ausgehend von seiner eigenen Geschichte als jüdischer Nachkomme von Holocaust-Überlebenden geht Peter Pogany-Wnendt folgenden Fragen in seinem Vortrag nach: Wie können die Nachkommen das potentiell destruktive Erbe gemeinsam handhaben? Was können sie tun, um die Feindschaft, die ihre Eltern und Großeltern ihnen unbewusst vererbt haben, zu überwinden? Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, mit Peter Pogany-Wnendt ins Gespräch zu kommen.

Kosten: 3 Euro.
Anmeldung erbeten unter 04331 440430,

Am Montag, 8. Mai, 19 Uhr, spricht Pogany-Wnendt im Flandernbunker Kiel über die „Die Kraft der Menschlichkeit – der mitfühlende Blick für den anderen im Dialog zwischen den Nachkommen der Leidenden und der Schuldigen von Krieg und Holocaust“.

Pressekontakt:
Frank Zarp, 04621 813-208
Silke Philipsen, 04621 813-196

Peter Pogany-Wnendt © Peter Pogany-Wnendt